LKH Krankenversicherung: Beitragserhöhung & Beitragsanpassung 2023

Vor fast einhundert Jahren gegründet, überzeugt die Landeskrankenhilfe (LKH) heute im Bereich der privaten Krankenversicherung mit einem breiten Angebot an leistungsstarken Krankenvollversicherungen und individuell wählbaren Zusatzbausteinen.
Doch auch das am wirtschaftlichsten arbeitende Versicherungsunternehmen muss regelmäßig die Beiträge prüfen und gegebenenfalls einige Tarife anpassen. Dafür verantwortlich sind Faktoren wie Niedrigzins, allgemeine Kostensteigerungen, höhere Ausgaben durch die Corona-Pandemie und aktuell die Rekordinflation und Energiekrise, die vor allem durch den Ukrainekrieg und seine Folgen befeuert werden. Die „Saison der Beitragsanpassungen“ hat soeben gestartet. Erste Informationen liegen uns bereits vor, ehe die Versicherer an die betroffenen Versicherten in den kommenden Wochen Änderungsbescheide verschicken.
Übersicht: mögliche PKV Beitragsanpassungen bei der LKH 2023
Diese Kompakttarife der LKH werden möglicherweise 2023 teurer:
G3, P, P2, P4, PP4, T, T2, T4, TP4, TP8
Außerdem können folgenden ambulante, stationäre und dentale Bausteine betroffen sein:
Ambulante: 100, 102, 103, 105, 110, 120, A100, A103, A105, A120, AS10
Stationäre: S200, S220, S300, 200, 300, 400V
Zahntarife: Z60, Z61, Z80, Z81, Z90, 192, 193, 194
Zusatztarife: E70, E70W, E80, E80W, E90, E90W
Zum besseren Vergleich: Die LKH Beitragsanpassungen in den beiden Vorjahren:
Beitragsanpassung & Beitragserhöhung in den Tarifen der LKH 2021
LKH Krankenversicherung: Beitragserhöhung & Beitragsanpassung 2022
Unsere erste fachliche Einschätzung zur PKV Beitragserhöhung bei der LKH 2023:
Beitragserhöhungen 2023 sind nichts anderes als Preissteigerungen (beeinflusst durch bestimmte Faktoren s. o.), die zur Absicherung der in den PKV-Verträgen garantierten Leistungen alle paar Jahre erfolgen müssen. Auch 2023 wird es Beitragserhöhungen bei der LKH geben, jedoch voraussichtlich eine noch überschaubare Anzahl an Tarifen betreffen. Neben Kompakttarifen, sind Krankenzusatzversicherungen, Krankentagegeld und Anwartschaften darunter.
Tariferhöhungen 2023 bei der LKH können nicht nur auf Neukunden, sondern auch auf Bestandskunden zukommen.
Eine Versichertengruppe, die Beitragserhöhungen erwarten muss, sticht hier heraus: die langjährig bei der LKH Versicherten. Sie sind meist in alten Tarifen versichert, die geschlossen sind und nicht mehr für Neukunden wählbar. Mit der Folge, dass diese Tarifkollektive immer kleiner, älter und kränker werden. Überdurchschnittliche Beitragssteigerungen zur Deckung der Mehrausgaben sind hier zu beobachten – und wir empfehlen allen, möglichst aus diesen Tarif herauszukommen oder sie zu optimieren.
Mit dem Tarifwechselrecht nach § 204 VVG ist ein sogenannter interner Tarifwechsel unkompliziert für alle Krankenvollversicherten zum Folgemonat realisierbar. Der Vorteil: keine erneute Gesundheitsprüfung bei vergleichbaren Leistungen, die Altersrückstellungen bleiben vollständig erhalten und man ist weiterhin bei seinem Anbieter versichert, also der LKH, mit der man bisher auch zufrieden war.
Die gute Nachricht ist, dass die LKH für einen internen Tarifwechsel eine Fülle an unterschiedlichen Tarifen und Tarifkonstellationen anbietet. Gerade für langjährig Versicherte ist mit einem internen PKV-Tarifwechsel im Idealfall eine Ersparnis von bis zu 43 Prozent möglich.
Eine Kündigung bei der LKH ist nur in Ausnahmefällen für junge, gesunde Versicherte, die erst seit Kurzem dort versichert sind, überlegenswert. Zu einschneidend sind die finanziellen Folgen, wenn der (teilweise) Verlust der angesparten Altersrückstellungen und die erneute Gesundheitsprüfung, die neue Versicherung mit Risikozuschlägen und Leistungsausschlüssen erst so richtig teuer werden lässt.