R+V Beitragserhöhung 2025: Welche Tarife sind betroffen?

2025 wird für viele Privatversicherte ein kleiner Beitrags-Preisschock zukommen. Im Durchschnitt werden die Beiträge um 18 Prozent steigen, bezogen auf die Gesamtheit aller Privatversicherten sind es immerhin 12 Prozent. Der PKV-Verband macht dafür vor allem deutliche Mehrausgaben im stationären Bereich verantwortlich – hier wirken u. a. auch Nachholeffekte, weil OPs etc. aus der Zeit der Corona-Pandemie verschoben werden mussten. Wie wir zeigen, gibt es noch einige weitere Ursachen für Beitragssteigerungen, die auch die R+V betrifft. Welche Tarife bei der R+V PKV 2025 konkret erhöht werden bzw. werden könnten lesen Sie hier genauso wie Hintergründe zu Beitragssteigerungen und Optionen für niedrigere Beiträge. Optimieren Sie Ihren Tarif z. B. mit einem internen Tarifwechsel. Unsere Kundinnen und Kunden – und hier insbesondere die Generation 50 Plus – spart damit im Schnitt 43 Prozent!
Diese PKV-Tarife der R+V werden ab 01.01.2025 voraussichtlich teurer
- AGIL classic pro und AGIL comfort mit Erhöhungen zwischen 3-10%
- A80
- S101-S103
- BSNZ
- Z60
- Z75
Entwicklung der Beitragserhöhungen bei der R+V PKV in den letzten Jahren
Verfolgt man die Entwicklung der PKV-Beiträge in den letzten zwei Jahrzehnten, lassen sich einige Erkenntnisse davon ableiten. So liegt die durchschnittliche jährliche Beitragssteigerung im Betrachtungszeitraum seit 2005 bei 3,1 Prozent. Gesetzlich Versicherte mussten im gleichen Zeitraum 4 Prozent Steigerung jährlich hinnehmen. Liegt die aktuelle Erhöhung bei um die drei Prozent, kann das als branchenüblicher Durchschnitt betrachtet werden – und für einen stabilen Versicherer. Schließlich müssen Privatversicherte damit rechnen, dass sich ihre Beiträge etwa alle 20 bis 25 Jahre verdoppeln.
In den vergangenen Jahren haben sich die Beiträge bei der R+V so entwickelt:
Warum erhöht die R+V die PKV Beiträge?
Hintergründe zur Beitragsanpassung: Gründe und Mechanismen
Beitragsanpassungen werden streng reglementiert und kontrolliert. Das heißt, dass der Verdacht, eine private Krankenversicherung möchte mit steigenden Beiträgen ihre Renditeinteressen durchsetzen, nicht stimmen kann. Für Beitragssteigerungen gibt es tatsächlich wenig Spielraum. Erst, wenn bestimmte gesetzliche Schwellenwerte um fünf oder zehn Prozent übertroffen werden, dürfen die PKV-Beiträge angepasst werden. Etwa, wenn Sterbewahrscheinlichkeiten laut der aktualisierten Sterbetafeln Änderungen zeigen oder die Beitragseinnahmen die Leistungsausgaben in einzelnen Tarifen nicht decken.
Die Kalkulationen, zu denen die privaten Krankenversicherungen jährlich aufgefordert sind, werden von einem unabhängigen Treuhänder kontrolliert und bestätigt. Oberste Kontrollbehörde ist die BaFin.
Diese vier äußeren Einflüsse werden aktuell für Mehrausgaben und die daraus folgenden Beitragsanpassungen bei R+V & Co. verantwortlich gemacht:
- Hohe Inflation
- Demografische Entwicklung
- Medizinischer Fortschritt: Neue Behandlungen, Therapien, Geräte und Medikamente müssen über Beitragsanpassungen finanziert werden!
- Anhaltend niedrige Zinsen: Bei schwächelnden bzw. unbeständigen Kapitalmärkten bleibt es schwierig, mit den Altersrückstellungen die erforderliche Rendite zu erwirtschaften!
Strategien zur langfristigen Beitragsreduzierung bei der R+V PKV
Der interne Tarifwechsel: Die beste Chance zur Reduzierung der PKV-Beiträge
Wer darauf angewiesen ist, zu sparen oder einfach unzufrieden ist, mit ständig steigenden PKV-Beiträgen, sollte prüfen, ob ein interner Tarifwechsel sinnvoll ist. Theoretisch haben alle Privatversicherten mit einer Vollversicherung einen Rechtsanspruch darauf. So besagt es das Tarifwechselrecht laut § 204 VVG. Der interne Tarifwechsel ist die mit Abstand aussichtsreichste Option, um die PKV-Beiträge bei der R+V nachhaltig zu senken. Im Schnitt sind Einsparungen von 43 Prozent möglich!
Wie funktioniert der interne Tarifwechsel bei der R+V?
Die Idee hinter einem internen Tarifwechsel ist die, dass man mit einem Wechsel in einen neueren Tarif häufig sparen kann. Die Versicherungsunternehmen bringen im Laufe der Zeit immer neue Tarife für das Neugeschäft auf den Markt. Diese stehen auch den sogenannten Bestandskunden offen, wobei insbesondere Versicherte mit langer Versicherungsdauer davon profitieren. Sie sind überwiegend in alten, geschlossenen Tarifen versichert, haben noch nie gewechselt, und können mit einem Wechsel innerhalb der R+V im Idealfall ihre Beiträge beinahe halbieren.
R+V internen Tarifwechsel prüfen
Wann ist der PKV Tarifwechsel innerhalb der R+V möglich?
Laut Tarifwechselrecht kann ein interner Tarifwechsel innerhalb der R+V PKV im Normalfall sofort bzw. zum Ersten des Folgemonats erfolgen.
Interner Tarifwechsel vs. Wechsel der PKV Versicherung
Vorteile eines internen Tarifwechsels bei der R+V
- Eine Gesundheitsprüfung wird ggf. nur für Mehrleistungen (z. B. Heilpraktikerleistungen) erforderlich
- Die Altersrückstellungen bleiben vollständig erhalten
- Ein Wechsel ist sofort bzw. zum 1. des Folgemonats möglich (ohne Kündigungsfrist)
- Beiträge können nachhaltig und langanhaltend gesenkt werden, im Durchschnitt um 43 %!
- Für Versicherte mit einer Krankenvollversicherung besteht ein Recht auf einen internen Tarifwechsel (§ 204 Versicherungsvertragsgesetz (VVG))!
>Nachteile eines internen Tarifwechsels bei der R+V
- Die besseren Leistungen können wegen Vorerkrankungen etc. verweigert bzw. ausgeschlossen werden
- Ohne professionelle Beratung ist es für Laien schwierig aufgrund des großen Tarifangebots und der oft fehlenden Vergleichsmöglichkeit (Transparenz), die passende Tarifalternative zu finden
Wann ist ein Wechsel der PKV Versicherung sinnvoll?
Es lohnt sich, regelmäßig etwa alle fünf Jahre sowie spätestens bei einer Beitragserhöhung einen internen Tarifwechsel prüfen zu lassen. Wer hier an eine Kündigung der PKV und den Wechsel des Anbieters denkt, sollte beachten, dass diese sich in der Regel finanziell nachteilig auswirkt, da u. a. die Altersrückstellungen zumindest zum Teil verlorengehen.
FAQ: Typische Fehler nach einer PKV Beitragserhöhung – und wie man sie vermeidet
Gibt es Aussicht auf Erfolg, den Versicherer auf Rückzahlung zu verklagen?
Da es bei vergangenen Klagen zum Thema „unrechtmäßige Beitragserhöhungen“ gar nicht um zu viel gezahlte Beiträge, sondern um Formfehler ging, scheint der Weg wenig sinnvoll – zumal die Unternehmen die strittigen Punkte inzwischen bereinigt haben sollten. Erfolgversprechender ist die im Namen ähnliche Beitragsrückerstattung, die die meisten privaten Krankenversicherungen anbieten. Hierbei erhalten Versicherte eine pauschale oder prozentuale Erstattung der Beiträge am Jahresende, sofern sie keine Rechnungen (oder nur z. B. Vorsorgeuntersuchungen etc.) eingereicht haben.
Sollte ich das Tarifwechselangebot der R+V annehmen?
Die freiwillige Umsetzung der Tarifwechselrichtlinie, die u. a. Vorschläge für ältere Versicherte angesichts von Beitragserhöhungen vorsieht, wird erfahrungsgemäß von den Versicherern sehr unterschiedlich gehandhabt. Einige agieren hier vorbildlich und liefern tatsächlich „brauchbare“ Alternativen für einen internen Tarifwechsel. Andere verweisen hier lediglich auf Standards wie den Basis- oder Standardtarif, die Leistungen auf GKV-Niveau bieten. Wer die objektiv besten Optionen mit der größten Beitragsersparnis herausfinden möchte, lässt sich am besten fachlich und unverbindlich beraten. Wir prüfen gern kostenfrei für Sie, welche Optionen Sie haben.
Betreffen R+V Beitragserhöhungen nur die Alten und Kranken?
Wenn ältere Versicherte der Generation 50 Plus höhere Beiträge zahlen, liegt das typischerweise daran, dass sie in alten, geschlossenen Tarifen versichert sind. Mit einem internen Tarifwechsel können auch sie jederzeit problemlos wechseln und sparen.
Sollte ich die PKV vorsorglich kündigen?
Die Kündigung der PKV ist fast immer ein Verlustgeschäft. Wird die private Krankenversicherung gekündigt, geht damit zumindest ein Teil der Altersrückstellungen verloren bzw. verbleibt beim bisherigen Tarifkollektiv. Diese Verluste müssen dann erst wieder aufgebaut werden, was sich auf die Beitragshöhe auswirkt. Für viele kann zudem die erneute Gesundheitsprüfung schwer ins Gewicht fallen, da hierbei neue gesundheitliche Risiken festgestellt werden können, die zu empfindlichen Risikozuschlägen, Leistungsausschlüssen oder sogar zu einer Ablehnung führen können. Wer eine Kündigung erwägt, sollte sich vorab unbedingt fachlich gut beraten lassen. Wir prüfen gern kostenfrei für Sie, welche guten Optionen Sie bei der R+V haben.